CT-Untersuchung
Modernes Multi-slice CT mit 16 – Zeilen Technik und iterativer Rekonstruktion.
CT oder MRT:
Die Computertomographie funktioniert mit Röntgentechnik, braucht also ionisierende Strahlung. Der Kernspintomographie liegt eine hochkomplexe Technik mit Magnetfeldern und Gradientenschaltungen zugrunde.
CT und MRT sind Schnittbildgebungstechniken ,die eine überlagerungsfreie Darstellung des menschlichen Körpers ermöglichen!
Sie sind einander ergänzende Techniken. Man kann daher nicht generell sagen, das MRT ist besser als das CT oder umgekehrt! Es gibt sehr viele Überschneidungen zwischen CT und MRT. Die Fragestellung des behandelnden Arztes legt fest , ob CT oder MRT!
CT Indikationen:
- Akutdiagnostik Traumatologie und ZNS , Hirnblutungen, Polytrauma , Frakturdiagnostik
- HNO Erkrankungen
- Dentale Radiologie
- Lungenerkrankungen
- Nierenerkrankungen
- Bauchspeicheldrüse und auch Leber
- Abdominalradiologie , Darmdiagnostik
- Coronar CT
- Muskuloskelettale Bildgebung
Vorteile der CT:
- Sehr kurze Untersuchungszeiten
- Hohe Ortsauflösung
- Im Vergleich zur MRT kostengünstiger
- Relativ großer und kurzer Untersuchungstunnel
Nachteile der CT:
- Ionisierende Strahlung, Dosis
- Geringerer Weichteilkontrast
Strahlung:
Natürlich ist die Computertomographie (CT) eine „ Hochdosisuntersuchung“, im Gegensatz zur herkömmlichen Röntgenuntersuchung. Aber die diagnostische Aussagekraft einer CT, als Schnittbildverfahren, ist auch beträchtlich höher zu werten als die konventioneller Röntgenbilder.
Bei zahlreichen klinischen Fragestellungen kann man die Strahlendosis mit speziellen Niedrig-Dosis- Protokollen auf ein Minimum reduzieren!
Unser CT Institut verfügt außerdem über Software, der sogenannten iterativen Rekonstruktion, mit der eine zusätzliche Dosisreduktion erreicht werden kann.
Zu beachten ist immer, dass die CT Untersuchung medizinisch gerechtfertigt ist, und der diagnostische Nutzen über dem statistischen Risiko der Strahlenexposition steht.
Kontrastmittel:
Ob Kontrastmittel (KM) intravenös und /oder oral zur Anwendung kommt, hängt immer von der klinischen Fragestellung ab, die der untersuchende Radiologe beantworten soll.
Viele Pathologien werden erst durch die KM- Gabe entdeckt!
Typische KM Untersuchungen werden zb. bei Verdacht auf Lungenembolie, Leber- und Nierenerkrankungen durchgeführt.
Generell sind die heute verwendeten, modernen niederosmolaren KM sehr gut verträglich! Echte Allergien auf KM sind selten!
Pseudoallergische Reaktionen wie zb. Übelkeit und Erbrechen können auftreten, sind harmlos und bedürfen keiner Therapie. Häufig werden diese Nebenwirkungen durch psychovegetative Einflüsse (Aufregung, Angst vor der Untersuchung) getriggert.
Selbst bei gesicherten KM Allergien sind notwendige CT Untersuchungen, nach entsprechender antiallergischer Vorbereitung, möglich! Diese sollten allerdings nur im stationären Spitals- Bereich durchgeführt werden, um eine Nachbeobachtung und eine, unter Umständen nötige, Intensivtherapie zu sichern.
Niere und KM:
Bei eingeschränkter Nierenfunktion und Begleiterkrankungen (Diabetes mellitus, Herzkreislauferkrankungen etc.) kann die Nierenleistung kurzzeitig eingeschränkt werden.
Neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge, ist die KM Gabe bei weitem nicht so kritisch zu sehen, als früher angenommen.
Um die Niere bestmöglich zu schützen führen wir die CT KM Untersuchungen nach Überprüfung der Nierenfunktion mittels Bestimmung von Serum – Kreatinin und GFR (glomeruläre Filtrationsrate) durch.
Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, vor und nach der KM Untersuchung, sollten sie achten!
Metformin und KM:
Metformin ist ein Antidiabetikum. Bei eingeschränkter Nierenfunktion kann es unter Metformintherapie zu einer Stoffwechselentgleisung namens Laktatazidose kommen. Also durch das Medikament per se. Bei einer KM Gabe erhöht sich das Risiko eine Laktatazidose zu entwickeln.
Das Risiko ist insgesamt bei normaler Nierenfunktion sehr gering!
Empfehlung:
- Normale Nierenfunktion GFR >60 ml/min
Metformin kann weiter genommen werden. - GFR zwischen 30 bis 59 ml/min, Metformin sollte 48 h vorher und nachher abgesetzt werden und erst wieder eingenommen werden, wenn das Kreatinin nach KM Gabe unverändert geblieben ist
- Ist die GFR unter 30ml/min sollte Metformin ohnehin nicht gegeben werden und auch eine KM Gabe sollte vermieden werden.
KM Allergie:
Geringe akute Reaktionen auf KM finden sich bei 3% aller Patienten, welche nicht-ionische KM erhalten. Heutzutage werden fast ausschließlich nicht-ionische KM verabreicht.
Schwere Reaktionen finden sich nur bei 0,04% der Patienten!
Es gibt keinen erwiesenen Zusammenhang zwischen einer Unverträglichkeit auf Meeresfrüchte und einer Unverträglichkeit auf jod-haltige KM.
Bedenken Sie, dass in Österreich das Speisesalz jodiert ist!
Für die KM -Applikation legen wir einen venösen Zugang (Venenweg).
Beim Spritzen des KM kann ein kurzes Wärmegefühl und selten auch eine leichte Übelkeit auftreten. Würgereiz und Erbrechen sind selten.
Über den liegenden Venenweg können rasch Notfallmedikamente verabreicht werden!
Schilddrüse und KM:
KM können aufgrund ihrer hohen JOD-Konzentration die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen!
Daher ist die laborchemische Bestimmung der basalen Schilddrüsenfunktion empfehlenswert. Abnahme des TSH (thyroidea stimulating hormone).
Problematisch ist vor allem eine SD-Überfunktion (Hyperthyreose), die durch erniedrigtes TSH angezeigt wird. Dann sollten Sie ohne entsprechende medikamentöse Vorbereitung kein KM erhalten!
Auch nach und vor nuklearmedizinischer Bildgebung (Szintigraphie) und Radio- Jod – Therapie ,darf eine KM Gabe nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Nuklearmediziner und bei strengster Indikation erfolgen!
Sollten Sie SD- Medikamente wie Euthyrox und Thyrex einnehmen, stellt dies keine generelle Kontraindikation dar.
Literatur: „Wie funktioniert CT“ Springer 2011, Alkadhi, Leschka